06/11/2014 | Tipps und Tricks
Qualitätssicherung
Liebe Wiederlader,
mein Name ist Urs von Mühlenen und ich arbeite bei der Nitrochemie Wimmis AG als Projektmanager Kleinkaliber. Ich möchte diesen Artikel nutzen, um einen kleinen Einblick in die Qualitätssicherung zu geben. Die Reload Swiss RS Pulver werden bei uns nach dem allgemeinen Ablauf hergestellt. D.h. es wird eine Fabrikationsangabe geschrieben und in aller Regel wird damit die erste Hälfte der benötigten Quantität hergestellt. Diese wird dann im Labor und in der ballistischen Abteilung beurteilt. Der Beschuss erfolgt dabei gegen eine Referenz in einem definierten Kaliber mit definierten Komponenten und einer festgelegten Ladung. Das Testlos soll am Ende maximal ±12m/s und ±250bar von der Referenz entfernt zu liegen kommen. Selbstverständlich haben wir den Ehrgeiz, noch näher bei der Referenz zu liegen. Je nachdem wie das erste Teillos beurteilt wird (zu langsam, gerade richtig, zu schnell), wird die zweite Hälfte des zu produzierenden Loses korrigiert. Die Anpassung geschieht dabei über die Oberflächenbehandlung des Pulverkorns welche im Zehntelbereich angepasst wird. Auch die zweite Menge wird nach der Produktion wieder analytisch und ballistisch geprüft. Nach dieser Prüfung wird mittels der Mischangabe die Zusammensetzung des Loses festgelegt. Den letzten Schliff bekommt das Pulverlos über das Einstellen der richtigen Feuchte. Das Los wird dann nochmals mittels Beschuss auf Herz und Nieren geprüft und dann für die Abfüllung in die Gebinde Reload Swiss freigegeben. Was haben Sie als Kunde schlussendlich von diesem Prozess? Nun, erfolgreiche Patronen können Sie dank diesem Prozess auch mit einem neuen Pulverlos ohne Anpassungen und ohne böse Überraschungen problemlos reproduzieren. Dafür wollen wir einstehen und dafür treiben wir auch den geschilderten Aufwand.
Gut Schuss und Weidmanns heil wünscht Ihnen
Urs von Mühlenen